Geotop

Geowissenschaftliche Sehenswürdigkeit

Eine der bekanntesten geowissenschaftlichen Sehenswürdigkeiten des Bayerischen Waldes ist der Silberberg bei Bodenmais. Der markante Doppelgipfel und das Besucherbergwerk im Barbarastollen sind viel besuchte Ausflugsziele. Zahlreiche Bergbauspuren am Silberberg zeugen von jahrhundertelangem Bergbau.

Die Lagerstätte besteht aus lagen- und linsenförmigen Erzkörpern, die perlschnurartig in die umgebenden Gneise eingeschaltet sind. Ausgangsgestein für die Gneise waren sandig-tonige Sedimente, die im Jungpräkambrium bis Altpaläozoikum in einem Meer abgelagert wurden. Durch tektonische Bewegungen öffneten sich am Meeresboden Spalten, aus denen heiße Lösungen vulkanischen Ursprungs austraten. In diesen Lösungen waren neben Schwefel verschiedene Schwermetalle wie Eisen, Zink und Blei gelöst. Beim Kontakt mit dem Meerwasser wurden die Stoffe als Sulfide ausgefällt und anschließend von Tonen und Sanden überdeckt. Die Überprägung durch die variszische Metamorphose führte zur heutigen Ausbildung der Erzkörper und umgebenden Gesteine.

Aus der Lagerstätte am Silberberg sind mehr als 80 Mineralien beschrieben. Hauptbestandteile sind Pyrrhotin und Pyrit. Mit der Grube „Des allmächtigen Gottes Gab“ wurde der Bergbau 1463 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1952 erlosch der Bergbau am Silberberg.

Der Silberberg ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 276G002 ausgewiesen und im Jahr 2002 mit dem offiziellen Gütesiegel Bayerns schönste Geotope ausgezeichnet. Im Jahr 2006 erfolgte die Aufnahme in die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope Deutschlands.

Der Silberberg gehört zu Bayerns schönsten Geotopen